ICH berge dich in deinem Schweigen,
damit du den Klang der Stille hörst.
ICH berühre dich in deinem Gehen,
damit dich MEIN Urrhythmus durch Raum und Zeit bewegt.
ICH trage dich in deinem Standpunkt,
damit du im Urgrund MEINES Seins verankerst.
Freue dich, du MEIN Ebenbild.
Franz-Xaver Jans-Scheidegger, Worte - geboren aus Schweigen. Kösel.
Mit dem Wort Meditation wird eine Vielzahl von Übungen beschrieben, die sowohl bei den Weisen anderer Religionen, als auch im Christentum - vor allem bei den christlichen Mystikern - zu finden sind. Gemeinsam ist die Entdeckung des Atems als Lebenshauch des göttlichen Geistes. Wenn der Atem ruhig und gleichmäßig strömen kann, beruhigen sich Geist und Seelenkräfte. Ein Zustand der Sammlung stellt sich ein, mit dem wir die Hinwendung zum Grund unseres Seins einüben und uns öffnen für die liebende Gegenwart der göttlichen Lebensquelle, die in der Kernmitte unseres Menschseins lebendig da ist und uns von allen Seiten umgibt (Ps 139).
Das Herzensgebet ist eine Übungsweise der Meditation auf dem Weg des Herzens (Via Cordis). In der frühen Kirche entstanden, ist das mantrische Gebet bis heute lebendig geblieben. Das Leitwort auf dem Weg zum inneren Frieden (Hesychia) ist in der Tradition der Wüstenväter und Mütter die Anrufung des Gottesnamens 'Jesus Christus‘. Es kann auch ein Wort sein, das uns geschenkt wird und uns zutiefst berührt. Im Klang des Herzenswortes können sich Wahrnehmungsräume öffnen zu vertiefter Selbst- und Gotteserkenntnis. Daraus wächst die Frucht zur Liebesfähigkeit und die Bereitschaft, in je eigenem Maße ethische Verantwortung zu übernehmen.
Jedes Geschöpf ist mit einem anderen verbunden,
und jedes Wesen wird durch ein anderes gehalten.
Die Blumen bieten einander den Duft ihrer Blüte an,
ein Stein strahlt seinen Glanz auf die anderen,
und alles, was lebt, hat einen Urtrieb nach liebender Umarmung.
Aus Liebe ist die Schöpfung hervorgegangen,
weil die Liebe das Allererste war.
Hildegard von Bingen, Lebensworte-Quellverlag
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“, sagt Martin Buber.
Begegnung mit Menschen, mit der Natur, mit dem Universum; Begegnung mit Musik, die uns bewegt; Begegnung mit Worten, die uns anrühren; die Begegnung mit Gott und in allem: die Begegnung mit uns selbst. Das wunderbare Spiel des Tanzes erlaubt immer wieder die Bewegung aufeinander zu und wieder voneinander weg.
In einfachen, ruhigen oder auch beschwingten Tanzchoreografien, geben wir einander Halt im Kreis, verbinden und lösen und lassen uns tragen von Musik, die der Seele gut tut. Poetische Texte und Gebärden –nach der Harmoniemethode von Nanni Kloke ® – vertiefen das jeweilige Thema.
Meditation in Kreistanz und Gebärde ermöglicht Körper- und Selbsterfahrung und eröffnet Zugänge zur Sinnsuche der Seele. Tore nach innen lassen sich öffnen: in heilsamer Wechselwirkung von Musik und Tanz; in der Freude am gemeinsamen Schwingen und Klingen; im Bewegen, was mich bewegt. Tanzwege werden so zu Wandlungswegen im Jahreslauf.
„Ich bewege, was mich bewegt.“